Meriangärten sind an Käfern reiche Insel

Vom Buntfarbenen Putzläufer über den Johanniskraut-Prachtkäfer bis zum Zahnschienen-Schwammfresser und Rindenrüssler: Die in der Brüglinger Ebene am Stadtrand von Basel liegenden Meriangärten sind eine Insel der Artenvielfalt im urbanen Raum Basels – auch was Käfer betrifft.

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Ganze 213 Käferarten aus 34 Familien sind am 16./17. Juni 2017 in nur 24 Stunden den auf Beobachtung ausschwärmenden, mit Kescher und Klopfschirm gerüsteten und auf der Lauer liegenden Koleopterologen begegnet. An jenem „GEO-Tag der Natur“, bei dem es ganz allgemein um die vorhandene Fauna ging, waren sie aus dem Naturhistorischen Museum Basel, dem Naturmuseum Solothurn und dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau FIBL von Frick zusammengekommen, um bei Tag, Dämmerung, Nacht und Morgengrauen herauszufinden, wer denn da unten in Brüglingen das riesige Reich der Käfer vertrete. Die Ausbeute war beachtlich. Die Lebensbedingungen sind für viele und auch seltenere Arten offenbar noch günstig.

Wie in den „Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaften beider Basel“ (Vol. 18/2018) jetzt berichtet wird, wurde mit Xylographus bostrichoides (pilzbewohnender „Holzschreiber“) ein Käfer erst zum zweiten Mal überhaupt gefunden.

Xylographus bostrichoides: Pilzbewohnender „Holzschreiber“. Wurde in den Meriangärten erst zum zweiten Mal in der Schweiz gesichtet. Skala 2 Millimeter. Foto Matthias Borer 

Auch andere Käferarte mit sehr zerstreutem und lückenhaftem Verbreitungsmuster in der Schweiz sind in Brüglingen anzutreffen.

Obwohl die Zahl der Begegnungen gross erscheint, dürfte in der kurzen Zeit im Juni nur ein Teil der wirklich übers Jahr in den 18 Hektaren grossen Meriangärten lebenden Käferschaft gefunden worden sein. Schliesslich kommt es darauf an, wer wie hinschaut und sammelt, heisst es im Bericht: Die Artenliste spiegle die Fachrichtungen der beteiligten Spezialisten und ihre Sammel- und Beobachtungsmethoden wieder, schreiben die Autoren Matthias Borer und Armin Coray vom Naturhistorischen Museum Basel, Christoph Germann vom Naturmuseum Solothurn und Henryk Luka vom FIBL in den Mitteilungen.

Bei der Expedition, bei der den vier Autoren noch Agata Luka, Daniel Küry und Marc Neumann beistanden, wurden die Käfer per Handfang auf dem Boden oder an Pflanzen gesammelt. Oder mit einem Saugapparat gefangen. Andere wurden mit Kescher (Netz am Stecken, siehe Bild) und Klopfschirm von den Pflanzen gestreift oder mit dem Käfersieb aus der Streu gesiebt. Manche der Tiere wurden später untersucht und identifiziert, fotografiert und eingeordnet.

Am Ende waren 42 Arten Rüsselkäfer, 38 Arten von Blattkäfern und 10 Arten von Baumschwämme bewohnenden Käfern bestimmt. Zahlreiche weitere Familien waren nur mit einer einzigen Art vertreten. Nimmt man die Zusammensetzung der aufgetretenen Käfer als Massstab, so scheinen die Meriangärten weniger ein Garten als eine Naturlandschaft zu sein, in der sich viele Wiesen- und Waldarten wohl fühlen. Nur Erdflohkäfer-Arten von Phyllotreta und zwei Arten Spargelhähnchen Crioceris wären für Garten typisch.

Die Einheimischen sind bei Merians unter sich. Auch eine gezielte Suche nach eingewanderten Neozoen blieb ergebnislos. Einzig ein 1979 erstmals beobachteter eingewanderter Dickmaulrüssler Otiorhynchus wurde neben einer einheimischen Art gefunden. Die Dickmäuler sind in städtischen Gärten häufig und darum lästig, weil sie sich von den ihren städtischen Gärtner(inne)n sozusagen ans Herz gewachsenen Blättern über Nacht ganz viele runde Stücke abbeissen und unansehnlich machen können.

Unter den bestimmten Käfern waren auch der Schnecken verzehrende Laufkäfer Abax parallelepipedus, oder der Blattlausvertilger Anchomenus dorsalis. Andere Laufkäfer wiederum helfen als Samenvertilger Unkraut zu bekämpfen. Zwölf Arten sind in dem Bericht genauer beschrieben. Wir werden sie von Merian I bis Merian XII in nächsten Postings und lockerer Folge vorstellen. Fortsetzung folgt…

Demnächst als Merian I: Die Eiförmige Grünrüsslerin Eusomus ovulum, die bei uns ohne Männchen auskommt und es gern heiss hat.

Eusomus ovulum (Skala 2mm) Foto Matthias Borer NHMB  

Museum feiert Dr. h.c. ARMIN CORAY mit Ausstellung

Dr. h.c. Armin Coray auf dem Martinsplatz nach der Ehrung.

Am Dies academicus 2018 hat die Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Basel den wissenschaftlichen Zeichner und Käferkenner Armin Coray mit einem Ehrendoktor geehrt, wie hier schon berichtet wurde. Am Freitagabend feierte das Museum die Ehrung und eröffnete eine feine Ausstellung (beim Walfisch), in der gezeigt wird, wie Armin Coray arbeitet, was er an Werkzeugen benutzt und wie unendlich feingliedrig seine Zeichnungen, aber eigentlich eben auch seine Objekte sind. Armin Coray ist natürlich auch Mitglied des Vereins Käfer für Basel.

Als aussenstehender Laie kann man sich vorstellen, wieviel Geduld und welch ruhige Hand es braucht, um all die feinen Härchen, Einbuchtungen, Gliederchen und wunderbare Ausstattung aufs Blatt zu bringen. Und das so genau wie möglich. Denn diese Zeichnungen sind Teil von wissenschaftlichen Publikationen und der Beschreibung von Arten. Das Zeichnen ist ein wichtiger Teil der Beschreibung. Hier schaut erstmals jemand ganz genau hin.

Armin Coray hat sich um viele Insekten zu kümmern. Lebend hat ihn besonders der einst am Sankt-Johann-Rheinbord wohnende und darum als Basler Einwohner besonders berühmte Erdbockkäfer beschäftigt . Er kennt auch die letzten übrig gebliebenen und bekannten Standorte in der Region. 

Den Erdbockkäfer hat Armin Coray auch sehr schön ins Bild gesetzt, wie man hier auf der Sonderpublikation zum Erdbockkäfer sieht: 

Auch fotografieren kann er.

Im Museum wurde der neue Ehrendoktor gebührend von seinen Kolleginnen und Kollegen gefeiert. Von Museums-Codirektor Basil Thüring etwa in Anwesenheit von Freunden und zugewandten Orten, besonders aber der Entomolog(inn)en Daniel Burckhardt, Matthias BorerEva Sprecher, Isabel Zürcher und Freundinnen und Freunden wie Muschelseide-Spezialistin und deswegen bereits früher mit einem Dr.h.c geehrten Felicitas Maeder , aber auch des Käfern zugewandten emeritierten NLU-Professors Peter Nagel sowie des NLU-Professors Bruno Baur.

 

Unter den „Augen“ des Walfischs (nicht auf dem Bild): Feier für Dr. h.c. Armin Coray im Naturhistorischen Museum in der kleinen aber feinen Ausstellung „Beobachten, Zeichnen, Bestimmen“. Vorne: Basil Thüring  links, Armin Coray rechts.

Hier noch ein ein Blick auf Werkzeuge und Zeichnungen:

Detail
Erdbockkäfer
Die Werkzeuge und Objekte – natürlich längst nicht immer Käfer

Armin Coray Basler Ehrendoktor

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Am Dies academicus 2018 wurde heute Armin Coray von der Phil-II-Fakultät ein Ehrendoktor verliehen. Armin Coray ist als Käferkenner und wissenschaftlicher Zeichner an zahlreichen Projekten der Entomologie am Naturhistorischen Museum beteiligt. Er hat auch die beste Kenntnis vom Erdkäfervorkommen in der Region. Wir gratulieren unserem Mitglied zur Ehre. (Armin Coray, war auch schon Star in einem NZZ-Video.)

Die Universität Basel berichtet darüber so:
Der wissenschaftliche Zeichner Armin Coray wurde mit dem Ehrendoktor der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät ausgezeichnet. Als Naturbeobachter mit hervorragenden Kenntnissen in der Insektenkunde hat er wesentlich zur Unterscheidung der Arten, zum Wissen über die Verbreitungsgebiete sowie zur Kenntnis der Lebensweise von Heuschrecken und Käfern beigetragen. Erwähnt wurde auch, dass Coray durch die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit der Universität Basel und dem Naturhistorischen Museum Basel auch die Erforschung von stark gefährdeten Arten gefördert hat.

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Blick in sonst verborgene Schätze

Naturhistorische Museen sind lehrreiche Schaukästen zu naturgeschichtlichen Themen. Das ist das, was wir als Besucher sehen. Aber Ihr eigentliches Kapital, mit dem sie wuchern können, sind ihre zum Teil riesigen, einmaligen und unersetzlichen  Sammlungen. Sie sind unverzichtbar für die Forschung und können immer wieder neu befragt werden. Auch in Zukunft. Ohne sie wäre ein Museum so gut wie tot.


Die Swiss Systematics Society,  die Gesellschaft der Lebewesen einordnenden Wissenschaffenden,  hat einen Tag der Naturhistorischen Sammlungen ausgerufen. Kommenden Samstag, dem 17. November,  sind Sammlungen von 13 Uhr bis 17 Uhr auch Thema in Basels Naturhistorischem Museum.

Gezeigt wird ein Teil dessen, was in sieben unterirdischen Stockwerken auf dem Münsterhügel aufbewahrt wird. (Die Käfer sind allerdings in den Spenglerpark in Münchenstein ausgelagert und nicht Teil des Tages.) Aber um 14 Uhr wird Seraina Klopfstein, Kuratorin der Insektensammlungen des Museums, auftreten.
Im geplanten neuen Museum sollen die Sammlungen übrigens für Besucherinnen und Besucher sichtbarer werden.

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Hier das ganze übrige Programm.

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Neu im Vorstand: Christoph Germann

Am Donnerstag, dem 8. November 2018,  hat in Anwesenheit des gesamten Vorstands die Generalversammlung 2018  des Vereins Käfer für Basel stattgefunden und neu den Kurator der Käfersammlung Georg Frey – Christoph Germann – in den Vorstand gewählt. Portrait von Christoph Germann

Er ist Spezialist für Rüsselkäfer und hat schon einiges forschend geleistet, wie man hier sieht. Die Mitglieder werden über die übrigen Geschäfte per Protokoll orientiert.

Museum in Flammen

So sieht es aus, wenn ein Museum mit Millionen Sammlungsstücken in Flammen aufgeht: Ein Bild des Schreckens.

In der Nacht auf Montag, den 3. September 2018, ist das Nationalmuseum Brasiliens in Rio de Janeiro vollständig abgebrannt. Das Entsetzen ist gross, der Schaden unermesslich und vor allem – nicht zu ersetzen. Brasilien ist eines wichtigen Teils seines Kulturerbes beraubt. Angeblich sind Millionen Stücke zerstört. Naturobjekte, darunter wohl auch Käfer, aber auch anthropologische und ethnologische Stücke sind für immer verbrannt. Was allenfalls gerettet werden konnte, wird sich zeigen. Bereits hat auf Twitter eine Sammlung von digitalen Aufnahmen der Museumsstücke begonnen.

Wie immer nach einem solchen Brand realisiert man (und auch wir haben ein Stück Erbe verloren) vor den Aschenhaufen, was alles für immer verschwunden ist. Das Beipiel zeigt, wie wichtig es ist, in jeder Beziehung zu den Kulturgütern – und dazu gehören auch Natursammlungen – Sorge zu tragen und sie zu pflegen. Man hat sie nur einmal und es sind noch viele Generationen – hoffentlich – die vom Fleiss und der Sorgfalt ihrer Vorgänger und Vorgängerinnen profitieren.

Gilt nicht nur für unersetzliche Käfersammlungen, versteht sich. Aber auch.

Und so hat es in Rio vorher ausgesehen:

Rüsselkäfer in Trümmern

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So sieht ein Rüsselkäfer aus, wenn er zu Boden fällt. Natürlich nur sein Modell. Die Scherben sind keine. Wie im folgenden Video gezeigt wird, kann man in einem Tomogramm eines Käfers alle seine Bestandteile darstellen und einfärben. Wie es das deutsche NOVA-Programm jetzt mit vielen Insekten tut. Zweitausend solche Modelle aus Schnittbildern sollen es bis 2019 werden. Nova ist die Abkürzung für „Netzwerk für synergistische Visualisierung von Tomografiedaten“. So können wir vielleicht uns einen Käfer drucken…

 

Hier  erklärt Michael Heethoff in einem Interview mit Olaf Zimmermann von „Welt der Physik“, worum es geht. (Von hier haben wir auch die Bilder…)

Käfersammlung Georg Frey wird noch baslerischer

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Es ist soweit. Gestern Dienstag, am 14. Mai 2018, sind die Käfer der Sammlung Georg Frey definitiv Basler Käfer geworden. Die Münchner Käfer – bisher als Dauerleihgabe im Museum – sind in Basler Besitz übergegangen. Die Regierung des Kantons Basel-Stadt hat den alten Verpflichtungen, zum Beispiel für den Unterhalt und die Pflege sowie wissenschaftliche Betreuung der Sammlung zu sorgen oder sorgen zu lassen, neu zugestimmt. (Hier die Medienmitteilung des Museums.)

Die über zwei Millionen Käfer des Sammlers Dr. h.c. Georg Frey waren 1987 von der Witwe des Sammlers dem Museum für  2300 000 D-Mark angeboten worden. Um dieses Geld zusammenzubringen (oder es zumindest zu versuchen) wurde ein Verein Käfer für Basel gegründet, dessen Präsident der damalige Leiter der Entomologie am Museum, Michel Brancucci, wurde. Weil aber der Freistaat Bayern, um die Käfer am Entweichen zu hindern, sie kurzerhand zu deutschem Kulturgut erklären liess, waren Verkauf und Ausfuhr vorerst praktisch verunmöglicht.

Im Nachhinein war der strategische Zug des Freistaats Bayern und des deutschen Staates ein Glücksfall. Denn die Witwe ärgerte sich so sehr, dass sie dem Verein die Sammlung schliesslich in einem Erbvertrag vermachte. Als sie verstarb, fiel die Sammlung an den Verein. Nachdem Gerichte in allen Instanzen bestätigt hatten, dass die Witwe das Recht gehabt hatte, die Käfer zu vererben, konnte die Sammlung 1997 nach Basel ans Museum gebracht werden. Der Verein Käfer für Basel sah sich am Ziel.

Weil der deutsche Staat nicht mit einem Verein verhandeln mag, wurde eine Stiftung gegründet, die nun vom Verein die Käfer übertragen erhielt, um sie dann  dem Museum mit Zustimmung des Kantons als Dauerleihgabe zu übergeben.  Die Stiftung wurde noch vom Verein mit 5000 Franken Stiftungskapital ausgestattet. Der Stiftungsrat begleitete die Arbeiten an der Sammlung. Vertreten waren neben dem Museum auch die Familie und das deutsche Kulturministerium sowie der Verein. Die deutsche Seite hatte für eine nur ausnahmsweise erteilte definitive Ausfuhrbewilligung verschiedene Forderungen gestellt, etwa dass die Sammlung inventarisiert wird. Heute sind alle Forderungen der deutschen Seite erfüllt. Auch die wertvolle Bibliothek ist inzwischen von der Universitätsbibliothek katalogisiert. Die Käfer sind im gekühlten Depot im Spenglerpark mit anderen Insekten und Teilen der zoologischen Sammlung aufbewahrt.

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Barbara Frey unterzeichnet Erbvertrag mit dem Verein Käfer für Basel.

Das Kapital der Stiftung wurde in den Jahren nachher durch die exorbitanten Prüfungs- und Publikationskosten aufgefressen. Wegen Mangel an Kapital wurde die Stiftung liquidiert und die eben abgesegnete Lösung getroffen. Dass der Kanton die ohnehin in seinem Museum aufbewahrten Käfer übernimmt und die alten Verpflichtungen neu besiegelt. Auch die deutsche Seite und die Familie Frey waren mit dieser Lösung einverstanden.

Der Verein Käfer für Basel ist gegenwärtig energisch daran, sich dem bereits 1997 gesetzten neuen Ziel zu widmen und das allgemeine Wissen um Käfer und Insekten zu mehren und arbeitet an entsprechenden Programmen. Neue Mitglieder mit Ideen sind sehr willkommen.

Martin Hicklin, alt Präsident des Vereins

Matthias Borer, Käferexperte und Leiter der Biowissenschaften im Museum zeigt in Münchenstein Käferschätze aus der Sammlung Frey.

Eine Broschüre über die Sammlung Frey und den Sinn und Zweck solcher Sammlungen lässt sich hier herunterladen.

Rosenbesucher

Auf Spaziergang im Baselbiet oberhalb Maisprach angetroffen.


Es ist – so sagt Eva Sprecher von der Entomologie das Naturhistorischen Museums und für die Sammlung Frey im Museum zuständig – der Gefleckte Schmalbock (Rutpela maculata), ein relativ häufiger Bockkäfer. Die erwachsenen Tiere sind Blütenbesucher und ernähren sich von Nektar und Pollen, die Larven entwickeln sich in morschem Laubholz.

Leuchtkäfern auf der Spur: Vortrag mit Hans Niederhauser am 31. Mai in Hölstein

Das Video stammt von der Website des MuseumBL.

Am Donnerstag, dem 31. Mai, ab 19 Uhr 30 erzählt Hans Niederhauser – Fotograf und Naturforschender aus Lausen – in der Bürgerstube der Mehrzweckhalle Hölstein unter dem Titel

Leuchtkäfer(Glühwürmli): Sie fliegen und kriechen und sind verschieden

über das Leben dieser bewundernswert ausgerüsteten Käfer, die man unglücklicherweise auch Würmchen nennt. Hans Niederhauser ist ihnen auf der Spur und kann sagen, wo man sie – im Wilden Baselbiet – an warmen Abenden beim Blinken antreffen und beobachten kann.

Der Unkostenbeitrag beträgt 10 Franken.

 

Königin unter Käfern

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Eine interessante Geschichte hat Spektrum der Wissenschaft zu bieten. Lars Fischer schreibt über eine Publikation in „Nature Ecology & Evolution“, in der unter anderem vom Weibchen des australischen Ambrosiakäfers Austroplatypus incompertus erzählt wird, das zur Königin eines Käferstaats in einem Eukalyptus-Baum werden kann und das Privileg der Fortpflanzung besitzt, während andere Staatsmitglieder mal einfach für das Wohl des grossen Ganzen und der Chefin arbeiten (müssen). Die soll immerhin vierzig Jahre alt werden. Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter der Western University machen sich aber auch Gedanken über die Rolle von Sex, Monogamie und Evolution. Spannend.

Das Bild stammt aus einer Arbeit zu Larvenstadien von Austroplatypus incompertus. Links a und b sind Weibchen, rechts c und d, Männchen gezeichnet. Das Beispiel zeigt, wie ausführlich und sorgfältig eine wissenschaftliche Käferbeschreibung aussieht (englisch).