
Christoph Germann, Entomologe am Naturhistorischen Museum Basel und Kurator der Käfersammlung Dr. h.c. Georg Frey, hat aufgrund seiner Forschungen auf den zu Indien zählenden Andamanen einen bisher unbekannten Rüsselkäfer aus dem von den Andamanen 2700 Kilometer entfernten Borneo bestimmen können und zu Ehren von Bruno Manser Seticotasteromimus brunomanseri (Bild) benannt. Hier die Mitteilung des Museums.
„Während rund 20 Jahren führte ein deutsches Forscherteam mehrere Projekte im Dschungel von Borneo durch, um mehr über das Ausmass der Insektenvielfalt im Kronendach des tropischen Regenwalds zu erfahren. Von den gesammelten Arten konnten über 80 Prozent nicht bestimmt werden, darunter auch bisher unbekannte Rüsselkäfer. Dem Entomologen Christoph Germann vom Naturhistorischen Museum Basel, Vorstandsmitglied des Vereins Käfer für Basel, ist es gelungen, diese zuzuordnen. Eine der neuen Rüsselkäfer-Arten hat er zu Ehren des bekannten Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten Bruno Manser Seticotasteromimus brunomanseri genannt.

Der Käferspezialist Christoph Germann (Bild) – Kurator der Sammlung Dr. h.c. Georg Frey am Museum – hatte 2013 eine neue Gattung von Rüsselkäfern beschrieben, die von der indischen Inselgruppe der Andamanen stammte. Einige der in Borneo gefundenen Tiere sahen diesem Seticotasteromimus jarawa sehr ähnlich, weshalb sie zur weiteren Bearbeitung und zur Ergänzung
der Sammlung ans Naturhistorische Museum Basel gesandt wurden. Tatsächlich konnte Christoph Germann beweisen, dass die Rüsselkäfer aus Borneo zur selben Art gehören, wie jene aus Indien. Die beiden Fundorte liegen 2’700 Kilometer auseinander und die Tatsache, dass diese bloss 2.5 Millimeter grossen Tiere eine solche Distanz zu überwinden vermochten, erstaunte selbst die Fachwelt.
Die neu entdeckte Rüsselkäfer-Art aus Borneo erhielt den Namen Seticotasteromimus brunomanseri. Damit ehrt Christoph Germann den Basler Bruno Manser, der sich in jener Region jahrelang für den Schutz des tropischen Regenwaldes und seiner Bewohnerinnen und Bewohner eingesetzt hatte und im Jahre 2000 dort verschollen ist.
Bruno Manser war dem Naturhistorischen Museum Basel eng verbunden. 1998 machte das Museum in der Sonderausstellung «Die Tagebücher des Bruno Manser» dessen Aufzeichnungen dem Publikum zugänglich. Am Eröffnungstag baute Bruno Manser mit Holz aus den Langen Erlen vor den Augen des staunenden Publikums eine Hütte nach Art der Penan. (siehe Bild).

In dieser Hütte hielt er über die kommenden Monate hinweg Erzählstunden für Kinder ab. Daneben schilderte er in Vorträgen für Erwachsene die Situation in Borneo und klärte über die Folgen der Abholzung des Regenwalds (Bild unten/Bruno Manser-Fonds) auf.“
